Covid-19 und das Gold


Corona oder Covid-19 – das Schlagwort der letzten Monate. Was vorher lediglich ein Begriff aus den Nachrichten in Zusammenhang mit China und den dortigen Vorkommnissen war, griff schlagartig um sich. Das Virus breitete sich von Asien über weite Teile Europas aus, weiter nach Afrika und gelang schließlich bis nach Amerika. In Europa waren Italien und Spanien sofort sehr stark betroffen – zu lange hatte man den Ernst der Lage nicht wahrhaben wollen und  dass auch in Europa ein Notstand im Gesundheitswesen möglich sei.

Ärzte und Krankenschwestern arbeiten bis zur Erschöpfung– es fehlt an Personal und Ressourcen. Menschen müssen sich am Telefon von den Angehörigen verabschieden,  zu hoch ist die Ansteckungsgefahr.

Überall auf der Welt geraten die Menschen in Panik und verfallen in Hamsterkäufe. Besonders Klopapier, Nudeln und Mehl werden exzessiv gebunkert. Zwar rät die Regierung von derartigen Käufen ab, doch in solchen Zeiten siegt die Angst über die Vernunft.
Es kommt sogar soweit, dass aus Krankenhäusern zunehmend Desinfektionsmittel und Masken entwendet werden.

Diese Panik und Unsicherheit ist auch am Goldmarkt deutlich spürbar; lieber hat man sein Geld nun in Form eines Edelmetalls im privaten Safe als in surrealen Ziffern auf der Bank. Man befürchtet, der Staat könne das den Banken geliehene Privatvermögen anzapfen um finanzielle Schäden, welche durch die COVID-19 Krise hervor gerufen wurden, auszugleichen.
Während also im Jänner der Goldkurs  noch bei ca. US $ 1.580/oz lag,  kann man mittlerweile (Stand April 2020) einen Wert von ca. US $ 1.730/oz verzeichnen – das entspricht einem Anstieg von mehr als 10%!

Besonders begehrt sind Anlagemünzen wie Philharmoniker, Maple Leaf und Krugerrand, doch auch (österreichische) Sammlermünzen erfreuen sich in diesen Zeiten großer Beliebtheit. Keine schlechte Idee wenn man bedenkt, dass in der  US- Weltwirtschaftskrise in den  1930er Jahren die privaten Goldvorräte eingezogen wurden – mit Ausnahme von Schmuck und…Sammlermünzen.

Doch in diesen Zeiten sollte man eines nicht vergessen – seine Mitmenschen. Weder sind Hamsterkäufe ratsam oder notwendig, noch ist es angebracht, seinen Anstand aus purer Angst über Bord zu werfen und sich dem ungezügelten Egoismus hinzugeben.

An dieser Stelle möchte ich ein Beispiel aus unserem Büro ansprechen:  als bereits die Ausgangssperre verhängt worden war, um das Wohl Vieler über das Wohl des Einzelnen zu stellen, kam der Anruf eines Mannes. Dieser wollte Platin anlegen, und dazu eine Auskunft über den derzeitigen Bestand.  Als eine Mitarbeiterin im Homeoffice das Telefonat annahm, jedoch keine genaue Auskunft geben konnte, wurde dieser zornig und fing an, die Mitarbeiterin wüst zu beschimpfen. Uneinsichtig, die aktuelle Situation betreffend, hatte er nur ein Interesse; seinen Willen mit aller Gewalt und ohne Rücksicht auf Verluste durchzusetzen. Empathie schien diesem Herrn völlig fremd zu sein – es zählte einzig und allein das eigene Interesse.


Fazit: präventiv bereits in der Zeit sparen, um in der Not zu haben…und nicht umgekehrt.